„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Dieser Satz von
Immanuel Kant könnte über der diesjährigen Jahreslosung stehen. Schaut alles
genau an, lasst euch nichts aufschwatzen. Prüft alles genau, auf seinen
Wahrheitsgehalt, auf seine Sinnhaftigkeit auf seine Folgen nicht nur für euch. Und
dann behaltet euch das, was wirklich gut ist. Eine Aufforderung, die aktueller denn
je ist. Informationen, Nachrichten, Neuigkeiten, Fake-News prasseln von allen
Seiten auf uns ein. Da ist es schwer den Überblick zu behalten, das Gute wirklich zu
finden. Das wusste bereits Paulus, als er vor fast 2000 Jahren diesen Brief schrieb.
Den Menschen in Thessaloniki traute er dabei viel zu. Nämlich, dass sie kompetent
und verantwortlich genug waren, um die Fragen ihrer Zeit auf den Prüfstand zu
stellen. Damals ging es vor allem um moralische und theologische Fragen.
Heute geht es auch um Fragen wie:
Wie möchten wir in dieser Welt leben?
Wie viel Verantwortung wollen und müssen wir dabei übernehmen?
Welche Schätze gilt es zu bewahren?
Was ist für ein gutes Zusammenleben so vieler unterschiedlicher Menschen
nötig und förderlich?
Was wollen wir unseren Kindern auf ihren Lebensweg mitgeben und erhalten?
Die Jahreslosung will Mut machen, uns mit diesen und anderen Lebensfragen
auseinanderzusetzen. Mit anderen dazu im Gespräch zu bleiben, gemeinsam nach
dem Guten in unserer Welt, in unserem Leben, in unserem Glauben zu suchen für
unsere Familien, für andere, für die Gemeinschaft.